Unser 2013 beginnt so, wie es auch aufgehört hat: Mit ganz viel Regen..
Nach einem sonnigen Weihnachtsfest mussten wir uns ja noch eine Woche lang die Zeit in Wellingtons Umgebung vertreiben, während wir auf unsere Fähre warteten. Leider hat die Region rund um die Hauptstadt nicht allzu viel Beeindruckendes und Sehenswertes zu bieten, weshalb wir bloß industrielle Vororte und regnerische Wälder kennenlernten.
Rund um Wellington werden überall sagenhafte „Lord of the Rings- Movie Tours“ angeboten, welche die Touristen in Bussen zu Parks, Wiesen und Studios kutschieren, die als Schauplatz für bestimmte Szenen der Filme dienten. Für lächerliche 150$ bekommt der Tourist den Baum, der hinter Elronds Haus stand, und die Wiese, über die Gandalf ritt, zu sehen. Die meisten dieser Schauplätze sind aber auch kostenlos zugänglich. So zum Beispiel die Stadt der Elben im Bruchtal.
Herr der Ringe-Kenner haben jetzt sicherlich steile Hänge mit scheinbar endlosen Wasserfällen und ein verzaubertes Tal vor Augen, doch das wahre „Rivendell“ oder Bruchtal ist eine Waldlichtung mit nummerierten Bäumen und ein paar Informationstafeln, die verraten, wo welcher Schauspieler lang gegangen ist und was alles digital hinzugefügt werden musste, um die perfekte Illusion der Stadt der Elben entstehen zu lassen. Eigentlich schade, dass Peter Jackson nicht immer das genutzt hat, was die Landschaft Neuseelands an anderen Stellen auch ohne digitale Bearbeitung zu bieten hätte.
Mehr Erlebnisse waren aus Wellingtons Umgebung leider nicht herauszuholen. Also entschieden wir uns dafür, die verbliebenen drei Tage doch noch in Wellington City totzuschlagen.
Zu unserem Glück gibt es mitten in
der Stadt ein Hostel, auf dessen Parkplatz man campen und die
Hosteleinrichtungen nutzen darf. Super, dachten wir, in der Hauptstadt kann man
doch sicherlich noch ein bisschen was erleben. Doch es stellte sich heraus,
dass auch Wellington wie ganz Neuseeland sehr wetterabhängig-schön und
verschlafen ist. Alles Sehenswerte hatten wir schon bei unserem ersten
Aufenthalt, über Weihnachten, erkundet und dabei kein Museum und keine Straße
ausgelassen. Außerdem mussten wir feststellen, dass zwischen Weihnachten und
Neujahr die meisten kulturellen Einrichtungen geschlossen hatten und die Stadt
wieder pünktlich um 17 Uhr veranstaltungslos in einen Dornröschenschlaf fiel.
So bummelten und trödelten wir drei Tage lang immer wieder durch die gleichen Passagen, am Hafen entlang und können jetzt von uns behaupten, uns in Wellington ganz gut auszukennen. Den Beinamen „Die windige Stadt“ hat Wellington jedenfalls zu recht verdient! Wir versuchten einfach, uns warm zu laufen und so wenig Zeit wie möglich in dem schmuddeligen Hostel bei versifften Gestalten verbringen zu müssen. Schon zum zweiten Mal auf unserer Reise haben wir uns jetzt vorgenommen, nie wieder in einem Hostel unterzukommen. Mal sehen, ob wir uns nun daran halten können.
Doch pünktlich zum 31. Dezember legten Wind und Regen endlich eine kurze Pause ein, um uns eine angenehme Fährfahrt zu bescheren! Auf der „Bluebridge Ferry“ konnten wir den letzten Tag des Jahres bei leckeren Keksen und guter Aussicht noch einmal schön genießen. Ganze dreieinhalb Stunden benötigte das Schiff, um sich durch die Meerenge zwischen Nordinsel und Südinsel zu schlängeln und den Passagieren dabei tolle Ausblicke auf die Fjorde der „Marlborough Sounds“ zu bieten: wir tuckerten durchs strahlend blaue Wasser, während zahlreiche kleine und größere Inseln, wie man sie sich aus Robinson Crusoe vorstellt, an uns vorüberzogen. Die meisten von ihnen waren jedoch nicht menschenleer, sondern recht gut bewohnt. Daher rätselten wir, wie es Siedler an diese entlegenen Stellen verschlagen konnte, weil die Hafenstadt Picton bis dahin noch eine Fährfahrstunde entfernt lag.
So bummelten und trödelten wir drei Tage lang immer wieder durch die gleichen Passagen, am Hafen entlang und können jetzt von uns behaupten, uns in Wellington ganz gut auszukennen. Den Beinamen „Die windige Stadt“ hat Wellington jedenfalls zu recht verdient! Wir versuchten einfach, uns warm zu laufen und so wenig Zeit wie möglich in dem schmuddeligen Hostel bei versifften Gestalten verbringen zu müssen. Schon zum zweiten Mal auf unserer Reise haben wir uns jetzt vorgenommen, nie wieder in einem Hostel unterzukommen. Mal sehen, ob wir uns nun daran halten können.
Doch pünktlich zum 31. Dezember legten Wind und Regen endlich eine kurze Pause ein, um uns eine angenehme Fährfahrt zu bescheren! Auf der „Bluebridge Ferry“ konnten wir den letzten Tag des Jahres bei leckeren Keksen und guter Aussicht noch einmal schön genießen. Ganze dreieinhalb Stunden benötigte das Schiff, um sich durch die Meerenge zwischen Nordinsel und Südinsel zu schlängeln und den Passagieren dabei tolle Ausblicke auf die Fjorde der „Marlborough Sounds“ zu bieten: wir tuckerten durchs strahlend blaue Wasser, während zahlreiche kleine und größere Inseln, wie man sie sich aus Robinson Crusoe vorstellt, an uns vorüberzogen. Die meisten von ihnen waren jedoch nicht menschenleer, sondern recht gut bewohnt. Daher rätselten wir, wie es Siedler an diese entlegenen Stellen verschlagen konnte, weil die Hafenstadt Picton bis dahin noch eine Fährfahrstunde entfernt lag.
Wohlbehalten hatten wir wieder festen Boden unter den Füßen und ein Zeltplatz für die Silvesternacht musste gar nicht lange gesucht werden. Picton, Südinsel – ja auch dort leben freundliche, neuseeländische Camper, die sich gerne mitteilen, aber leider immer sehr schwer zu verstehen sind. Nach einer solchen, typischen Konversation mit einem Zeltplatzbewohner konnten wir nach wiederholtem Nachfragen herausbekommen, was uns eigentlich mitgeteilt werden wollte und, dass es zu unserer Überraschung eine kleine Silvesterparty im Stadtzentrum Pictons, an der Hafenkante geben sollte. So zogen wir nach einem gemütlichen Dinner For Two los zur uns empfohlenen Veranstaltung. Da wir aus der Beschreibung nicht heraushören konnten, wo sich das Stadtzentrum eigentlich befand, folgten wir einfach den Besucherströmen und der lauten Musik und im Nu standen wir mitten auf einem beschaulichen, kleinen fischermarktähnlichen Platz mitten in einer Menschentraube. Auf einer kleinen Bühne spielte eine dreiköpfige Band, die einmal quer durchs Beet alles rockig-poppige auf Country-Discofox-Art coverte. Sie spielten mit ziemlicher Hingabe, sodass eine wirklich gute, ausgelassene, feierliche Stimmung entstand – das alles ohne Alkohol. Hier in Neuseeland sind öffentliche Plätze und viele Straßen als Alkoholfreie Zonen ausgewiesen, dementsprechend fand auch unser Event in einer solchen Zone statt, deshalb konnten wir nicht einmal heimlich von unserem extra teuer erstandenen Wein probieren, da mehrere Polizeieinheiten ihren Streifzügen nachgingen, um sicher zu stellen, dass sich jeder Feiernde an die Spielregeln hält. Angenehm daran ist, dass es keine grölenden, prügelnden Volltrunkenen gibt, wie wir sie aus Deutschland kennen, und dass man keine Angst haben muss, von einem Halbbewusstlosen mit Böllern beworfen zu werden. Dafür gibt es jede Menge Pommes, den dazugehörigen Frittierfett-Geruch und unendlich lange Schlangen vor den Toiletten, in denen die Feiernden hoffen endlich ihre literweise konsumierten Softdrinks wieder loswerden zu können.
Wir wurden drei Stunden lang mit guter Livemusik bespielt bis der Abend seinen Höhepunkt erreichte, mit einem großen bunten Feuerwerk das Jahr 2012 verabschiedet und das neue Jahr begrüßt wurde.
Da waren wir nun im neuen Jahr auf der „größeren Hälfte“ Neuseelands.
Eines konnten wir leider nicht im alten Jahr zurücklassen, das unbeständige Wetter. Die Fotos, die wir schießen behaupten vielleicht, dass hier schon längst der Sommer ausgebrochen sei, dennoch sind sonnige Tage wirklich die Ausnahme und bei Regenwetter holen wir einfach seltener die Kamera raus. Wir flüchten in fünf Tagen der Woche von einem Regengebiet in das Nächste, aber wenigstens ist es hier im Süden wieder schön kalt. Es ist vielleicht schwer nachzuvollziehen, wie wir, die sich eigentlich im Urlaub befinden und sich offensichtlich um nichts zu kümmern brauchen, trotzdem ständig übers Wetter jammern. Das Wetter begleitet aber nicht nur den neuseeländischen Smalltalk, sondern auch unseren Alltag, so fällt es uns zur Zeit schwer, die Reise in vollen Zügen zu genießen, weil wir dem Regen, außer in unserem Auto nicht entfliehen können, deshalb kaum Rast oder eine Rückzugsmöglichkeit finden.
Unsere erste nennenswerte
Sehenswürdigkeit, die wir auf der Südinsel kennen lernen durften ist Nelson.
Eine im Reiseführer als belebte, sommerliche Stadt mit einer Kathedrale im
Zentrum beschrieben, in der sich zu Spitzenzeiten wahrscheinlich mehr
Straßenmusiker aufhalten, als Einwohner.
Genau diese Kathedrale lässt in
ihrem altertümlichen Bau vermuten, Nelson sei eine der ersten kolonialen
Siedlungen, jedoch klärte uns der Besuch der Kirche dahingehend auf, dass bis
zum Beginn des 20. Jahrhunderts bloß eine Holzbaracke an diesem Ort stand, die
jetzige Kirche erst 1972 fertig gestellt wurde. Errichtet wurde sie zum Teil
aus Marmor, der im Umland abgebaut wurde. Dies führte zu kontroversen
Diskussionen, die darin endeten, dass der Bau mit grauem Beton abgerundet
wurde. Vielleicht wurde dieses Gotteshaus nur für den Besuch der Queen neu erbaut, denn ein Zettel im Aushang, der zum Händewaschen nach dem Toilettengang auffordert, lässt vermuten, dass die Neuseeländer nicht oft in den Gottesdienst gehen, da wir bisher auf sämtlichen stillen Örtchen andere Handwaschverhalten feststellten.
Für den nächsten Halt lockte uns
ein Zeltplatz, der mit einem wahrhaftig günstigen Übernachtungsangebot warb. Kurz nachdem wir diesen erreicht hatten
wussten wir auch wieso -und wo andere Kiwis Silvester feierten. Ein saftig grüner
Rasen, wie gewöhnlich war nicht mehr zu sehen, dafür aber ungeheure Mengen an
Müll…
Der weitere Weg führte uns auf
überfüllte Campingplätze, auf denen die Neuseeländer in exorbitanten
Zeltstädten, zurzeit ihren Urlaub verbringen, gerade dem wollten wir eigentlich
um die Weihnachtsfeiertage entgehen. Eine verlassene Welt scheint die Südinsel also nicht zu sein, auch wenn das jeder Nordinsulaner behauptet.
Wir sind gespannt was uns in den
nächsten Tagen erwarten wird und hoffen, bald wieder zu erkennen, was für ein
Glück wir eigentlich haben, so eine tolle Reise zu machen…
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Unser kleiner Unterschlupf im Regen |
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Die freche Paula sitzt auf der Kaimauer in Wellington |
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Marten blickt verträumt auf die Skyline Wellingtons |
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Paula genießt die Fährüberfahrt... |
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...Marten auch |
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Silvesterabend in Picton |
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Blick auf Lake Rotoiti im Nelson Lakes National Park |
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