Montag, 29. Oktober 2012

Zwischenstopp Hobbiton



In Hamilton wurden wir sehr herzlich von Anne und ihrer Familie empfangen. Wir haben uns sofort wie Zuhause angekommen gefühlt. Es gab viel zu erzählen und zur Begrüßung ein sehr leckeres Essen. Wir haben uns in den drei darauffolgenden Tagen, wie beim perfekten Dinner, gegenseitig bekocht. Nun kennen wir auch das neuseeländische National-Dessert: Pavlova, eine Bombe aus Baiser, Sahne und frischem Obst!
Es war sehr schön nach zweieinhalb Wochen Dauerfrieren mal wieder ein schützendes Dach über dem Kopf zu haben und ein warmes Zimmer zum Schlafen.
Aber vielleicht zu früh gefreut? In Neuseeland haben die Häuser keine Heizungen, schon gar keinen eventuell isolierenden Keller, also ist es im Haus meist noch kälter als draußen. Doch bei Anne gab es eine extra für uns bereitgestellte kleine Elektroheizung, die uns wieder Hoffnung schenkte.
Hamilton ist eine Stadt, die, wie es im Reiseführer heißt, gerade sehr aufblüht. Es gibt eine große Universität, viele Studenten, viele bunte Läden, Cafés, Museen, Stadtleben und sogar einen historischen Stadtkern.
Und Tatsächlich – beim Flanieren durch die Stadt wurden wir entgegen aller Voreingenommenheit angenehm überrascht.
Eine sehr kurzweilige Woche hatte begonnen.
Am nächsten Tag machten wir uns zu den Hamilton Gardens auf – „der grünen Lunge der Stadt“- diese gönnt man sich nach einem Stadtbesuch doch recht gerne mal, da durch alle größeren Städte auch die großen Motorways des Landes führen und in Neuseeland noch nicht allzu viel von Abgasreinigung gehalten wird.
Auf dem Weg dorthin, lernten wir wieder einen neuen netten Neuseeländer kennen, der panisch auf uns zu rannte und erzählte, dass sein Auto liegen geblieben ist, er sein Handy vergessen hat und ihm auch keine Nummern mehr einfallen, die er anrufen könnte.
Er brauchte also unser Handy und einen guten Rat. Nachdem wir ihn fragten, ob er uns ausrauben wolle und er verneinte, begannen seine Telefonate mit Polizei und Abschleppdienst, die aber zu keinem Erfolg führten. Im Gespräch mit uns viel ihm aber plötzlich doch wieder ein, dass sein Tank schon ziemlich leer gewesen war..
Die Hamilton Gardens sind wunderschön arrangiert. Beim Schlendern durch sie hindurch kann man alle Kontinente bereisen. Aber dadurch, dass es in Neuseeland eigentlich immer verhältnismäßig mild ist (jedenfalls gibt’s keinen permanenten Bodenfrost) und es eigentlich ständig regnet ist es keine große Kunst, Pflanzen wachsen zu lassen, wie man ja am Rest des Landes sieht.
Nach drei Übernachtungen in Hamilton machten wir uns auf den Weg nach Hobbiton (im Deutschen Hobbingen), eigentlich Matamata, das wohl vor den „Herr der Ringe“- und den „Hobbit“- Verfilmungen auch nur ein kleines Kaff war, in welches sich nur selten ein paar Rucksackdeutsche verirrten.
Auf dem Weg dorthin hatten wir eine recht hügelfreie Strecke, auf der es uns eigentlich zum ersten Mal möglich war ungestört die neuseeländische Radiovielfalt zu genießen, die uns schnell  dazu brachte das Radio wieder auszustellen, weil hier nun scheinbar endlich die 90er Jahre angekommen sind.
Man benötigt  aber auch nicht unbedingt ablenkende Musik, um sich besser darauf konzentrieren zu können, keines der vielen überfahren Opossums noch einmal zu überfahren.
Opossums-Überfahren ist hier Volkssport, auch bekommen schon die kleinsten Kiwis in Kinderliedern beigebracht, das „böse Opossum“ auszuschimpfen und nicht gern zu haben. Was wir uns gar nicht nachvollziehen können, da wir denken dass diese Tierchen lebendig eigentlich ganz niedlich sein müssten.
Kurz vor Matamata wird das Movieset auf vielen Schildern ausgewiesen und auf der Straße dorthin fühlt man sich wirklich wie in das beschauliche, hügelige, schafige Auenland versetzt.
In der Eingangshalle zur Hobbitwelt haben wir dann erfahren, man könne sich für den schmalen Taler (66$ pro Person) eine Stunde lang in einen Reisebus setzen, um dann zusammen mit einer japanischen Reisegruppe eine halbe Stunde lang Bilder von den (mit stilechten Metallzäunen umgebenen) Hobbithöhlen zu machen. – Wir haben uns dann doch für ein ausführlich kartographiertes Buch entschieden, das alle Drehorte in ganz Neuseeland zeigt und zusätzlich noch von „Ian Brodie“ (Wer auch immer das sein mag…) handsigniert wurde.
Eine weitere Empfehlung von Anne führte uns zu den am Fuße eines Vulkanmassivs gelegenen „Opal Springs“, einem kleinen Thermalgebiet, in dem man natürlich auch mal wieder zu einem sehenswerten Wasserfall wandern kann.
Opal Springs bot uns eine ganz neue Art von Camp Site, die wir auch sofort zu unserer bisher liebsten Übernachtungsmöglichkeit gemacht haben. Auf dem Campinggelände gibt es Mineralbecken mit Temperaturen von 30°C-42°C, in denen sich der ohnehin schon total erschöpfte Reisende nach Belieben weichkochen lassen kann.
Den Waiwere- Wasserfall haben wir uns natürlich auch nicht entgehen lassen. Eine Zwei- Etappen-Wanderung, die zuerst neun Kilometer entlang einer typischen neuseeländischen Präriestraße (menschen- und fahrzeugleer) zu einem Parkplatz führte und dann noch einmal zwei Kilometer, gefühlter Höhenunterschied, durch den Dschungel  zu einem wirklich atemberaubenden Wasserfall.
Am Ende des Tages blickten wir dann auf unsere 22 Kilometer lange Tour zurück, aber als wir gerade auf dem Weg waren die doch recht erschöpften Beine im heißen Becken zu entspannen, machte uns das Auto erst einmal einen Strich durch die Rechnung:
Die fachmännisch nachgerüstete Alarmanlage zog mit seiner lauten Sirene schnell die bösen Blicke der eigentlich immer freundlichen Campingnachbarn an und brachte uns in eine überfordernde, unbehagliche Situation, die sich leider nicht mal mit dem Fahrzeugschlüssel beheben ließ.
Nachdem ich die Batterie abklemmte und mit meinem Taschenmesser das halbe Auto auseinander baute um die Alarmanlage ganz außer Betrieb zu nehmen stand unserer Entspannung endlich auch nichts mehr im Weg…

Der Maori-Garten in Hamilton Gardens. Die Statue ist unzensiert, woran man sieht, dass sie von nicht-missionierten Maori stammt. In Maori-Kirchen sind alle Schnitzereien zensiert.

Hier kann man sich in den Shuttlebus nach Hobbingen setzen..

Ein Mann, ein Buch, Hobbingen

Paula sortiert unser Essen und unseren Müll... Eine Plastikwirtschaft! Mülltrennung wird hier meist nur sehr sporadisch durchgesetzt.


lauschiger Wald auf dem Weg zu den Wairere Falls

Ebenso die Wanderung zu den Wairere Falls

Kaputt und glücklich vor den Wairere Falls

Mittwoch, 24. Oktober 2012

Kulinarische Vielfalt


Am Morgen, vor dem wir das letzte Mal gebloggt hatten, haben wir nicht schlecht aus der Wäsche geguckt. Als wir uns ein schönes Müsli-Frühstück zubereiten und die Milch dazu aus dem Kühlschrank in der Gemeinschaftsküche holen wollten, mussten wir feststellen, dass der Kühlschrank über Nacht komplett ausgeräumt worden war.
Eigentlich wird man ja auch in allen Ratgebern und von Reisenden gewarnt, dass Hostels und Gemeinschaftsräume Diebe geradezu magisch anziehen, man nimmt es zur Kenntnis und passt auf seine Wertsachen besonders gut auf. Aber auf die Idee, dass irgendwelche Camper ein besonderes Interesse für geöffnete Maisdosen und Käsereste hegen, kommt man dann doch nicht.
Uns wurden also nicht nur die Milch, sondern auch noch alle anderen Lebensmittel im Wert von bestimmt 20 NZ-Dollar geklaut, was schon ärgerlich ist.
Der Platzwart hatte eine Gang von Motorrad- und Quadfahrern im Verdacht, die wahrscheinlich die Lebensmittel auf ihrer Tour, ganz cool auf lauten, stinkenden Motorrädern am Strand entlang fahrend, als Proviant mitgenommen haben.
Davon ließen wir uns aber nicht die Laune verderben, sondern nutzten die Gelegenheit, einen riesigen Supermarkt, Pak’n’Save, aufzusuchen, uns ein wenig zu trocknen und aufzuwärmen.
Wir verbringen hier übrigens seehr viel Zeit im Supermarkt. Unter einer Stunde kommen wir selten hinaus, weil man hier wirklich die Preise vergleichen muss und die Wahl zwischen 100 Sorten Toastbrot uns noch ziemlich schwer fällt.
Unser Favorit ist bis jetzt das „German Rye Bread“, das einzige Brot, das hier wenigstens den Anschein macht, ein bisschen Vollkorn zu enthalten. Beim genaueren Blick auf die Zutatenliste muss man allerdings feststellen, dass darin weitaus mehr E’s und Farbstoffe als Vollkornmehl verwendet werden. Auch Bäckereien, die mehr sind als ein Sandwich-Takeaway, sucht man hier vergeblich.
Ich verstehe nicht, warum die Menschen hier solche Angst vor dunklem Mehl haben und sich so sehr an ihre weißen Toasts und Burgerbrötchen klammern.
Eine Backspezialität haben wir dann aber doch noch für uns entdeckt, nämlich Scones:  lockere, duftende, buttrige Teigbrocken, die es sowohl süß, mit Rosinen oder Datteln im Teig, als auch salzig, vor allem mit Käse, in den meisten Supermärkten zu kaufen gibt.
In einer Campingplatzküche habe ich ein Rezept für Cheese-Scones entdeckt, das ich hier (extra für Ida!!) reinschreibe. Viel Spaß beim Backen! ;)

Cheese-Scones
Man nehme:     4 ½ Tassen          Mehl
                        1 ½ EL               Backpulver
                        1     TL               Salz
                        ½    TL               Paprikapulver
                        50g                     Butter
                        2 ½ Tassen          Streuselkäse
                        2 ¼ Tassen          Milch

- Den Backofen auf 180°C vorheizen.
- Alle trockenen Zutaten in einer Schüssel vermischen,
- Butter, Käse und Milch hinzufügen und zu einem Teig kneten.
- Den Teig auf einem bemehlten Brett gut ausbreiten und in 10 – 12 Stücke schneiden.
- Die Stücke zu runden Teigklumpen (Scones) kneten, auf ein bemehltes Blech legen und in den Ofen schieben.
- Nach ca. 30 bis 40 Minuten Backzeit sind die Scones gut!

Am besten schmecken die Scones warm und mit gesalzener Butter.
Wir freuen uns hier über alles, was irgendwie warm ist, weil das Wetter hier im Oktober genauso wie bei uns im April ist. Es gibt kaum einen Tag, an dem es mal nicht regnet und die Nächte sind noch extrem kalt, manchmal nur knapp über dem Gefrierpunkt. Dazu kommt dann noch der Wind, der vor allem an der Küste der Tasmanischen See sehr stürmisch ist. (Am Pazifik ist es, wie der Name ja auch sagt, wirklich sehr still.)
Obwohl wir es in unserem Auto schon fast gemütlich haben, in Schlafsack und Decken gekuschelt, haben wir bis jetzt kaum eine Nacht durchgeschlafen, ohne frierend aufzuwachen. Aber wir nehmen uns jetzt jede Nacht eine heiße Wärmflasche mit ins Bett, die uns wenigstens ein bisschen Wärme spendet. Und sobald die Sonne tagsüber draußen ist, wird es hier ja auch schon sehr heiß.

Als wir nach dem Kühlschrank-Raub vom Ninety-Miles-Beach gen Süden aufgebrochen waren, verbrachten wir eine Nacht auf einem traumhaften Campingplatz mitten in den Dünen und machten uns danach auf zum Muriwai Beach.
Muriwai Beach ist eine Art kleines Naturreservat an der Tasmanischen See. Hier gibt es viele kleine Wanderwege durch tropisch wirkende Urwälder. Berge und Flusslandschaften.
Manche Wanderwege sind sehr gut erschlossen. So zum Beispiel der Weg zur Tölpelkolonie am Muriwai Beach. Über Felsen und vorbei am wilden Meer kommt man schließlich zu einem Aussichtspunkt, an dem man die Tölpel auf ihren Nestern am Felsen nisten sehen kann. Beeindruckend sah es aus, wie sich die fliegenden,  weißen Vögel mit dem Schaum der riesigen Wellen am Himmel zu einer weißen Wolke vermischten!
Andere Wanderwege sind zwar groß ausgeschildert, zwingen einen aber zum Aufgeben, wenn man nicht vollends in Matsch und Schlamm versinken möchte. Das könnt ihr auf unserem Bild vom „Golden Bush Walk“ sehen.
Genauso lebhaft wie die Tasmanische See war auch die Stimmung auf dem Campingplatz.
Anscheinend fand hier genau an diesem Wochenende ein großes Maori-Gemeindetreffen statt.
Bestimmt 50 Maori trafen sich hier zum Gospel singen, aber vor allem zum Essen. 
Das war echt herrlich.
Die Maori-Frauen blockierten eigentlich den ganzen Tag die Küche, da sie dort Burger, Hähnchenschenkel, Würste( und alles was sonst noch schön dick macht) brieten. Hoffentlich können wir uns irgendwann noch davon überzeugen, dass die neuseeländische Küche noch ein bisschen mehr zu bieten hat…
Mittendrin saßen wir in der verbrutzelten Küche, ganz bescheiden an unserem Salat, und ließen uns von den Maori beschallen.
Aber auch hier hat uns das Wetter letztendlich weitergetrieben. Letzte Nacht standen wir in Huntly, einer kleinen Industriestadt mit Neuseelands größtem Kohlekraftwerk, an einem hübschen See.
Hier haben wir Bekanntschaft mit dem Pukeko (Purpurhuhn) geschlossen. Das ist ein Vogel, dem man die Abstammung vom Dinosaurier noch ziemlich genau ansehen kann.
Und jetzt sind wir auf dem Weg nach Hamilton. Dort möchten wir eine Frau besuchen, die aus Deutschland ausgewandert ist und nun hier lebt. Wir sind schon ganz schön gespannt, was sie uns zu erzählen hat und ob sie die Unterschiede zu Deutschland genauso wahrnimmt wie wir.

Paula auf dem Weg zum Meer

Tölpel-Kolonie an der stürmischen tasmanischen See

Neuseeländische Wanderwege sind für Fußgänger wie neuseeländische Straßen für Autos.

Pukeko

Freitag, 19. Oktober 2012

Reiseführern sollte man nicht alles glauben.



Da wir festgestellt haben, dass die Reiseführer die wir nutzen, aus wenig Neuseeland sehr viele Sehenswürdigkeiten machen und über vieles Sehenswürdiges nur wenig erwähnen, haben wir uns vorgenommen unsere Reiseroute nicht zu weit im Voraus zu planen, sondern alles Step by Step.
Die nächste Tour ging die Küstenstraße weiter Richtung Norden hinauf, auf der wir auch unseren Nissan besser kennen lernen konnten. Dieser ist sympathisch gemütlich was die Beschleunigung angeht und liegt weich/schwammig auf der Straße, wird uns aber wohl hoffentlich ein zuverlässiger Wegbegleiter sein.
Wie schon erwähnt sind unsere Reiseführer nicht immer sehr aufschlussreich, so werden oft schöne Orte vergessen, so auch die Piroa Falls. Am Motorway 1 ausgeschildert, fanden wir nach 6 km Buschsafari einen fantastischen Wasserfall, an dem wir unseren langsam aufkommenden Hunger mit einer Tüte Riffelchips und Gummibärchen stillen konnten. So ein Plätzchen wäre bei uns wahrscheinlich ein echter Touristenmagnet – hier aber waren wir mal wieder die Einzigen und gefühlten Entdecker des Wasserfalls.
Weiter ging es über Whangerei, eine Stadt, die (laut Reiseführer) zu einem Bummel einlädt,  aber lediglich Frittenbuden, Autohäuser und Supermärkte bot.
Trotzdem vertraten wir uns dann doch noch die Beine in Whangarei auf einem Maori-Walkway entlang der Whangarei Falls.
Der späte Nachmittag brach heran, somit Zeit für uns einen Zeltplatz zu finden. Diese Suche führte dank schlechten Kartenmaterials erst einmal zum späten Abend und dann nach Oakura.
Dort war ein einsamer Platz, an dem wir uns die nächsten zwei Tage aufhalten wollten.
In der Communal Kitchen, Gemeinschaftsküche am Zeltplatz, in der wir fast jeden Abend unser sorgfältig ausgewähltes Abendessen zu bereiten, trafen wir lediglich ein älteres australisches Ehepaar an, das uns über unser Leben ausfragte und mit einem mit Graffiti besprühten Camper quer durchs Land fuhr – ein lustiges Bild. Nach zwei Nächten an dieser einsamen Bucht, mit vielen kleinen Inseln machten wir uns auf zum Hundertwasser-Klo nach Kawakawa.
Friedensreich Hundertwasser lebte die letzten Jahre seines Lebens hier, in Kawakawa und liegt auch hier begraben. In der Stadt gestaltete er einige Ecken mit seinen verspielten Scherbenmosaiken, Spiralen, Zwiebeltürmchen und Spiegeln. Unter anderem eben eine öffentliche Toilette.
Aber bis wir dort ankamen mussten wir erst die nächstgrößere Straße rund 50 km weit fahren. Diese Straße erwies sich mal wieder als Schotterpiste, die uns 2,5 Stunden Fahrtzeit abverlangte.
Kawakawa versprüht einen Charme, wie es die meisten Städte in Neuseeland tun. Eine gute Mischung aus Großbritannien, US-amerikanischer Sozialsiedlung und einsamer Westernstadt. Aber die Hundertwasser-Toilette war großartig. Um den Rahmen zur Westernstadt zu schließen, bleibt zu erwähnen, dass gerade als Paula dabei war, die meistfotografierte Toilette Neuseelands auch zu fotografieren, ich vom wohl einzigen Maori Clint Eastwood angesprochen wurde, der zu mir sagte: “You made my day!“
Er erzählte auch, dass er es pflegte mit Hundertwasser lange Spaziergänge zu machen, was vielleicht zu glauben ist, wenn man davon ausgeht, dass Hundertwasser genauso verrückt gewesen sein muss wie Clint.
Auf dem weiteren Weg passierten wir unglaubliche Landschaften, viele Tankstellen, bei denen der bekannte Smalltalk nicht ausbleibt, aßen leckere Scones und genossen unseren Roadtrip.
Jetzt sind wir am sogennanten 90 Miles Beach, der aber eigentlich nur rund 60 Meilen lang ist.
(Auch diesen Namen hat sich warscheinlich ein Reiseführer ausgedacht um neugierige Europäer zu beeindrucken.)
Hier verbringen wir heute unseren letzten von zwei Abenden. Endlich haben wir auch mal einen richtigen Backpacker kennengelernt. Unser Zeltnachbar Antoine Jérôme ist ein echtes Original, trampt sich durch Neuseeland und ernährt sich von Dosen-Thunfisch. Das hat uns Leid getan, weshalb wir ihn heute zu einem gemeinsamen Abendessen eingeladen haben, zu dem sich dann auch ein Mann mittleren Alters, Paul aus Montana, gesellt hat. Bei Paul gab es Nudeln (so wie gestern), bei uns Ratatouille mit frischer Avocadocreme. Wir versuchen eigentlich so oft wie möglich frisch, aber doch Low-Budget zu kochen und unsere Kochkünste werden in den Gemeinschaftsküchen oft bewundert. Meistens sind wir aber doch allein, weil die anderen lieber Pizza oder Fish’n’Chips essen.
Jetzt sitzen wir noch ein wenig in der Küche, schreiben unseren Blog und quatschen ein bisschen deufrenglisch. 
An den Piroa Falls fanden wir einen rätselhaften Motor im Wasser...

Solche bunten und noch viel mehr lustige Vögel spazieren hier überall umher. Leider hat man meistens nicht im richtigen Augenblick die Kamera griffbereit..

Marten in Kawakawa

Die wahrscheinlich schönste und meistfotografierte Toilette Neuseelands

Die Hundertwassertoilette von außen, oben links sieht man Hundertwassers Vorstellung von Neuseelands Nationalflagge: Ein aufgerolltes Farnblatt, das gleichzeitig als Spirale den Kreislauf des Lebens symbolisieren soll.

Paula am Ninety Miles Beach. Wie man sieht, war es sehr windig.
Das Verkehrsschild hinten rechts erlaubt Autos, an diesem Strand zu fahren.

Sonntag, 14. Oktober 2012

Jetzt kommen ein paar Fotos...



Ein paar schöne Eindrücke von Auckland haben wir in den letzten Tagen noch gesammelt:
Mitten in der Stadt gibt es einen 200m hohen, erloschenen und mit Gras bewachsenen Vulkan, den Mount Eden.
Diesen haben wir glorreich erklommen, mussten aber feststellen, dass die meisten anderen Backpacker schon vor uns mit dem Bus den Gipfel erreicht hatten. Übrigens machen die meisten Backpacker hier eher den Eindruck, Pauschaltouristen zu sein, die sich mit dem Bus vom Hostel zu den Sehenswürdigkeiten fahren lassen. Ein Grund, warum wir uns gegen das Hostelleben entschieden haben, aber dazu später mehr.
Vom Mount Eden hat man einen grandiosen Blick über die Stadt, die sich wirklich auf einem riesigen Gebiet ausdehnt.
Genauso hat man von der Stadt einen guten Blick auf den Berg. Das haben sich wohl vor ein paar Jahren Aucklands Studenten zu Nutze gemacht, brennende Autoreifen im Krater gestapelt und damit die Bewohner und die Feuerwehr in Panik versetzt.
Von dieser Geschichte haben wir im Auckland Museum  erfahren. Dort findet man eigentlich alles, was man sich in einem Museum nur vorstellen kann: Prähistorie, Krieg, ausgestopfte Tiere, Maori-Kultur und Spielzeug. Leider konnten wir nicht alles sehen, da wir pünktlich um 5pm aus dem Museum geworfen wurden.
Am nächsten Morgen wurden wir von Geräuschen einer sich übergebenden Besoffenen im Schlafsaal geweckt. Daraufhin standen wir sehr früh auf und holten unser Auto ab.
Von Hostels haben wir nun, wie gesagt, erst einmal die Nase voll.
Umso besser ist es, dass wir jetzt unseren Nissan mit einer Luftmatratze und Campingkocher zum vollfunktionstüchtigen Campingmobil umgebaut haben.
Das ermöglicht es uns, die fantastisch gelegenen, günstigen und sehr sauberen Campingplätze zu nutzen, die einem viel mehr zu bieten haben als heruntergewirtschaftete Hostels.
Mittlerweile befinden wir uns 80km nördlich von Auckland und fangen an zu erleben, was Neuseeland eigentlich zu bieten hat: Skurrile Vögel, die singen als würden sie Musik für ein Computerspiel machen, Steine, die aussehen wie Artischocken und endlos viel Grün überall!
Jetzt laden wir endlich auch mal ein paar Fotos hoch, damit ihr ein bisschen mit uns miterleben könnt.

FRÜHLING Im Albert Park mit Blick auf Aucklands Skytower

Der Krater des Mount Eden

Wir auf dem Mount Eden, über Auckland

Unser Nissan Stagea, Campen direkt am Strand

Luftmatratze + Schlafsäcke = Gemütlichkeit

Marten auf lustigen Steinen

Paula im neuseeländischen Arbeitszimmer