Letzte Woche bekamen wir einen kleinen Vorgeschmack darauf,
was es heißt, nach Hause kommen zu dürfen. Dazu gehören liebe Menschen, die
einen freudig erwarten, die Gemütlichkeit einer Katze auf dem Sofa und
natürlich das Schlafen in einem Zimmer in einem richtigen Bett.
Bei Anne und ihren Kindern in Hamilton wurden wir wieder so lieb empfangen, dass wir uns dort gleich für vier Nächte einnisteten. Der kleine Johnny und seine Katze Sparky räumten sogar ihr Zimmer, sodass wir seit langem endlich mal wieder in den Genuss einer echten Matratze kamen. An so viel Platz könnte man sich schnell wieder gewöhnen…
Doch den ganzen Tag nur den Komfort des Bettes zu genießen kam für uns nicht in Frage, da sich unser Auto schnell von uns vernachlässigt fühlte und dringend unsere Aufmerksamkeit beanspruchen wollte.
Bei Anne und ihren Kindern in Hamilton wurden wir wieder so lieb empfangen, dass wir uns dort gleich für vier Nächte einnisteten. Der kleine Johnny und seine Katze Sparky räumten sogar ihr Zimmer, sodass wir seit langem endlich mal wieder in den Genuss einer echten Matratze kamen. An so viel Platz könnte man sich schnell wieder gewöhnen…
Doch den ganzen Tag nur den Komfort des Bettes zu genießen kam für uns nicht in Frage, da sich unser Auto schnell von uns vernachlässigt fühlte und dringend unsere Aufmerksamkeit beanspruchen wollte.
Jetzt, kurz vor dem Verkauf, fielen ihm noch ein paar kleine
Wehwehchen ein, mit denen es uns gerne in Erinnerung bleiben wollte.
Beim Starten rief uns der Nissan jedes Mal lautstark in Erinnerung: „Wenn ihr euch nicht noch ein bisschen um mich kümmert, dann werdet ihr mich auch nicht los!“ So könnte das ekelerregende Quietschen zu übersetzen sein, das bei jedem Start vorne unter der Motorhaube ertönte.
Auch die Vorderreifen hatten unverkennbare Spuren der neuseeländischen Straßen behalten: Mittlerweile hatte sich das Profil so weit abradiert, dass teilweise schon das Geflecht unter dem Gummi sichtbar wurde.
Beim Starten rief uns der Nissan jedes Mal lautstark in Erinnerung: „Wenn ihr euch nicht noch ein bisschen um mich kümmert, dann werdet ihr mich auch nicht los!“ So könnte das ekelerregende Quietschen zu übersetzen sein, das bei jedem Start vorne unter der Motorhaube ertönte.
Auch die Vorderreifen hatten unverkennbare Spuren der neuseeländischen Straßen behalten: Mittlerweile hatte sich das Profil so weit abradiert, dass teilweise schon das Geflecht unter dem Gummi sichtbar wurde.
So wollten wir nicht noch 500km weiterfahren und das Auto
auch niemandem zum Verkauf anbieten. Deshalb ließen wir uns von Anne bezüglich
der Autowerkstätten in Hamilton beraten.
Sie empfahl uns den großen Billigreifenanbieter „Budget
Tyres“, nicht etwa wegen besonders guter Qualität, sondern vor allem aus Schutz
vor Diebstahl. In der kriminellen Szene von Hamilton sei es gerade sehr
angesagt, nachts neue Reifen auf Parkplätzen abzuschrauben und durch
abgefahrene zu ersetzen. Wer jedoch einen großen gelben Sticker von „Budget
Tyres“ an der Heckscheibe prangen lässt, der outet sich bereitwillig, auf
gebrauchten Reifen unterwegs zu sein und ist so vor Diebstahl clever und
praktisch geschützt.
Bei besagtem „Budget Tyres“ wurden wir durch eine Art Drive Thru gelotst, mit viel englisch-mechanischem Maori-Kauderwelsch begrüßt und als Kategorie „sympathische Touristen“ abgestempelt. Einheimische bekommen die besten Angebote, unsympathische Touristen wahrscheinlich die schlechtesten. Also machten sie uns ein annehmbares Gebot für ein paar Reifen mit leichten Verschleißspuren. Kaum hatten wir das Angebot akzeptiert, stürmte ein dreckverschmierter Mechaniker zu mir ins Auto und parkte es um. Ganz knapp konnte ich mich noch in Sicherheit bringen, bevor fünf oder sechs weitere dreckverschmierte Mechaniker sich auf den Wagen stürzten und ihn mit einem krakeligen Wagenheber auf Arbeitshöhe kurbelten. Wie im Formel-1 Boxenstopp war das Paar Reifen nach wenigen Minuten ausgetauscht und der Trupp machte sich sogleich am nächsten Auto zu schaffen. Auf Martens Bitten hin, sah der Automeister sich auch unseren Keilriemen nochmal genauer an, da dieser für ihn als hauptverdächtiger Quietschgeräuscherzeuger in Frage kam. Nach ein paar routinierten Handgriffen (das Quietschproblem scheint hier nämlich Gang und Gebe zu sein) war unser loser Keilriemen wieder festgezogen und das Quietschen endlich verschwunden.
Bei besagtem „Budget Tyres“ wurden wir durch eine Art Drive Thru gelotst, mit viel englisch-mechanischem Maori-Kauderwelsch begrüßt und als Kategorie „sympathische Touristen“ abgestempelt. Einheimische bekommen die besten Angebote, unsympathische Touristen wahrscheinlich die schlechtesten. Also machten sie uns ein annehmbares Gebot für ein paar Reifen mit leichten Verschleißspuren. Kaum hatten wir das Angebot akzeptiert, stürmte ein dreckverschmierter Mechaniker zu mir ins Auto und parkte es um. Ganz knapp konnte ich mich noch in Sicherheit bringen, bevor fünf oder sechs weitere dreckverschmierte Mechaniker sich auf den Wagen stürzten und ihn mit einem krakeligen Wagenheber auf Arbeitshöhe kurbelten. Wie im Formel-1 Boxenstopp war das Paar Reifen nach wenigen Minuten ausgetauscht und der Trupp machte sich sogleich am nächsten Auto zu schaffen. Auf Martens Bitten hin, sah der Automeister sich auch unseren Keilriemen nochmal genauer an, da dieser für ihn als hauptverdächtiger Quietschgeräuscherzeuger in Frage kam. Nach ein paar routinierten Handgriffen (das Quietschproblem scheint hier nämlich Gang und Gebe zu sein) war unser loser Keilriemen wieder festgezogen und das Quietschen endlich verschwunden.
Als der Meister bemerkte, wie glücklich wir über das
Ausbleiben des Quietschens waren, freute er sich mindestens so sehr wie wir
darüber.
Deshalb fahren wir nun stolz einen großen gelben „Budget Tyres“-Aufkleber an der Heckscheibe durch die Gegend und haben so ganz einfach unseren Verkaufswert gesteigert.
Wir haben auch schon große Pläne geschmiedet, wie wir die Sache mit dem Verkauf elegant regeln wollen und bei Anne bereits einen Aushang mit Abreißzetteln entworfen, welchen wir in Aucklands Hostels und an schwarze Bretter pinnen wollen.
Deshalb fahren wir nun stolz einen großen gelben „Budget Tyres“-Aufkleber an der Heckscheibe durch die Gegend und haben so ganz einfach unseren Verkaufswert gesteigert.
Wir haben auch schon große Pläne geschmiedet, wie wir die Sache mit dem Verkauf elegant regeln wollen und bei Anne bereits einen Aushang mit Abreißzetteln entworfen, welchen wir in Aucklands Hostels und an schwarze Bretter pinnen wollen.
Um uns ein bisschen für die Unterkunft und das herzliche
Willkommen zu revanchieren, tobten wir uns in Annes Küche aus, um unsere
Gastgeber zum Abendessen zu verwöhnen. Wir genossen es aber vor allem auch
selber, mal wieder in einer sauberen, gut ausgestatteten Küche Kuchen und Pizza
zu backen, schöne Fischgerichte zuzubereiten und Desserts zu kreieren. Mit
Annes Tochter Pippa tauschten wir das Rezept der von uns erfundenen
Yogurette-Eiskreme gegen ihre leckere Kürbistarte mit Eierschecke. Nach dem
Dessert zeigten die Kinder uns wieder Kiwi-lustige Videoclips und wir stellten
ihnen „Simon’s Cat“ vor, was auf große Begeisterung traf.
Jetzt sind wir wahrscheinlich ein paar Kilo schwerer und
haben schweren Herzens wieder unsere Luftmatratze bezogen, um uns auf die
letzte Etappe unserer großen Reise zu machen:
Die vielumschwärmte Coromandel-Halbinsel.
Die vielumschwärmte Coromandel-Halbinsel.
Jeder Kiwi empfahl uns diesen Landzipfel als unverzichtbar
und als besten Ferienort ganz Neuseelands. Hier soll es die schönsten Strände,
die lauschigsten Wälder und hübschesten Küstenorte ganz Neuseelands, nein
wahrscheinlich sogar der ganzen Welt, geben.
Nun sind wir hier.
Wirklich wunderbar ist vor allem das milde, spätsommerliche
Wetter, welches uns höchstwahrscheinlich noch den ganzen März über erhalten
bleiben wird.
Coromandel hat tatsächlich ein paar traumhafte Sandstrände, die für Surfer eine Idylle, für Badegäste jedoch zu stürmisch sind.
Coromandel hat tatsächlich ein paar traumhafte Sandstrände, die für Surfer eine Idylle, für Badegäste jedoch zu stürmisch sind.
Coromandels Wälder jedoch sind nicht anders als die, die wir
hier schon überall erwandert haben, beeindrucken die Neuseeländer aber
wahrscheinlich hier ganz besonders, da sie diese sonst selten von innen sehen.
Für Neuseeländer ist Coromandel DAS Feriengebiet
schlechthin, dementsprechend teuer und vermarktet sind auch die Campingplätze
vor allem in der Nähe des sagenumwobenen „Hot Water Beaches“…
Bei Ebbe, beziehungsweise jeweils zwei Stunden davor und danach, lädt jeder Reiseführer dazu ein, sich am „Hot Water Beach“ eine Badewanne in den Sand zu graben und zu warten, bis diese sich mit dem heißen Wasser aus unterirdischen Quellen füllt. Wer sich hier einen privaten Spa Pool am Strand erhofft ist jedoch völlig fehl am Platz.
Pünktlich zwei Stunden vor Ebbe versammeln sich mehrere Anbieter von Buddelschaufelvermietungen rund um den Strand und brauchen gar nicht lange zu warten, bis ihre Spaten und Schippen sich unter den Hunderten von Besuchern verteilen. Und dann kann das Kampfbuddeln beginnen.
Auf knapp 20m felsigem Sandstrand drängt sich jeder um den besten Platz für seine Badewanne und buddelt was das Zeug hält.
Bei Ebbe, beziehungsweise jeweils zwei Stunden davor und danach, lädt jeder Reiseführer dazu ein, sich am „Hot Water Beach“ eine Badewanne in den Sand zu graben und zu warten, bis diese sich mit dem heißen Wasser aus unterirdischen Quellen füllt. Wer sich hier einen privaten Spa Pool am Strand erhofft ist jedoch völlig fehl am Platz.
Pünktlich zwei Stunden vor Ebbe versammeln sich mehrere Anbieter von Buddelschaufelvermietungen rund um den Strand und brauchen gar nicht lange zu warten, bis ihre Spaten und Schippen sich unter den Hunderten von Besuchern verteilen. Und dann kann das Kampfbuddeln beginnen.
Auf knapp 20m felsigem Sandstrand drängt sich jeder um den besten Platz für seine Badewanne und buddelt was das Zeug hält.
Während wir noch auf die Ebbe warteten, nutzte Marten die
Gelegenheit, doch wenigstens einmal in den Pazifischen Ozean zu springen, wenn
er schon einmal die Badehose anhatte. Bisher hatten wir den Sprung ins kühle Blau bloß bis zu den
Oberschenkeln gewagt, da das Inselwetter uns meist schon von sich aus genug
durch- beziehungsweise unterkühlt hatte. Auch an unserem Hot Water Beach-Tag
war uns in Badesachen am Strand ziemlich frostig zumute, doch wenigstens ein
einziges Mal wollten wir in den Pazifik. Also stürzte sich Marten guten Mutes
in die riesigen Wellen und ich wollte erst einmal noch draußen bleiben, um
diesen historischen Moment fotografisch festzuhalten.
Als Marten dann jedoch völlig durchfroren und mit aufgeschürften Knien aus der stürmischen See auftauchte, überlegte ich es mir doch noch mal anders und verschob mein erstes Bad im Pazifik auf ungewisse Zeit… Am Hot Water Beach wollten wir schließlich nicht frieren, sondern uns durchwärmen lassen!
Deshalb buddelten wir gemeinsam mit den zahlreichen Strandbesuchern fleißig um die Wette, doch sobald ein Loch etwas tiefer wurde, strömte einem aus dem Boden bloß Kälte entgegen.
Manche Kiwis hatten sich riesige Badewannen geschaufelt und lagen zu zehnt darin, doch ihre unübersehbare Gänsehaut verriet, dass auch ihre Becken nicht von den unterirdischen Quellen erwärmt wurden. Nach einer gewissen Zeit wurde das Wasser sicherlich etwas warm, von der enormen Sonneneinstrahlung. Vielleicht wärmten sie sich auch gegenseitig in ihrer eigenen Brühe auf. Dazugesellen wollten wir uns jedenfalls nicht unbedingt und hätten auch bestimmt keinen Platz gefunden.
Als Marten dann jedoch völlig durchfroren und mit aufgeschürften Knien aus der stürmischen See auftauchte, überlegte ich es mir doch noch mal anders und verschob mein erstes Bad im Pazifik auf ungewisse Zeit… Am Hot Water Beach wollten wir schließlich nicht frieren, sondern uns durchwärmen lassen!
Deshalb buddelten wir gemeinsam mit den zahlreichen Strandbesuchern fleißig um die Wette, doch sobald ein Loch etwas tiefer wurde, strömte einem aus dem Boden bloß Kälte entgegen.
Manche Kiwis hatten sich riesige Badewannen geschaufelt und lagen zu zehnt darin, doch ihre unübersehbare Gänsehaut verriet, dass auch ihre Becken nicht von den unterirdischen Quellen erwärmt wurden. Nach einer gewissen Zeit wurde das Wasser sicherlich etwas warm, von der enormen Sonneneinstrahlung. Vielleicht wärmten sie sich auch gegenseitig in ihrer eigenen Brühe auf. Dazugesellen wollten wir uns jedenfalls nicht unbedingt und hätten auch bestimmt keinen Platz gefunden.
Irgendwann, als laut Gezeitenkalender längst Ebbe war,
verloren wir die Geduld, denn die stürmischen Wellen preschten immer noch bis
an den Strand, zerstörten und kühlten immer wieder unsere geschaufelten Wannen.
Nach zwei Stunden Sandkastenspaß und vielen gebuddelten Löchern gaben wir die
Suche nach den heißen Quellen durchgefroren und mit blauen Lippen auf. Der
Strand hatte sich mittlerweile auch schon ein wenig geleert, anscheinend verließen
mehrere Leute den Hot Water Beach so desillusioniert wie wir.
Lustig war es schon, bei diesem Kampfbuddel-Spektakel einmal dabei gewesen zu sein, vielleicht hatten wir auch einfach das Pech, uns einen Tag mit besonders hohem Wellengang ausgewählt zu haben. Doch wir wissen ganz genau, wo in Neuseeland man einen viel besseren, unentdeckten, heißeren Spa-Pool finden kann, den man mit ein bisschen Glück auch ganz für sich alleine hat: Am Hot Water Stream in Taupo! Genau dorthin sehnten wir uns nach der Unterkühlung am Hot Water Beach von Coromandel.
Lustig war es schon, bei diesem Kampfbuddel-Spektakel einmal dabei gewesen zu sein, vielleicht hatten wir auch einfach das Pech, uns einen Tag mit besonders hohem Wellengang ausgewählt zu haben. Doch wir wissen ganz genau, wo in Neuseeland man einen viel besseren, unentdeckten, heißeren Spa-Pool finden kann, den man mit ein bisschen Glück auch ganz für sich alleine hat: Am Hot Water Stream in Taupo! Genau dorthin sehnten wir uns nach der Unterkühlung am Hot Water Beach von Coromandel.
Wenige Kilometer nördlich des Hot Water Beaches befindet
sich eine weitere Sehenswürdigkeit von Coromandel, die in keinem
Neuseeland-Bildband fehlen darf: Der Strand am Cathedral Cove. Hier führt ein
kleiner Wanderweg die Touristenscharen zu einem verträumten kleinen
Südseestrand, der von Felsbrocken im Wasser und einem riesigen bogenförmigen Durchgang
durch Kalksandgestein, welcher an eine Kathedrale erinnert, gekennzeichnet ist.
Würden mehr Neuseeländer auch die Cathedral Caves an der südlichen Spitze der
Südinsel kennen, müsste es hier wahrscheinlich nicht so überlaufen sein, dass
viele Besucher keinen Parkplatz mehr finden.
Wir finden es schade, dass der kleine Coromandel-Zipfel von
Neuseeland so großartig vermarktet wird und dadurch seinen Reiz und Zauber
verliert, wohingegen andere Regionen uns viel mehr beeindruckt haben, von denen
in keinem Reiseführer gesprochen wird. Doch wahrscheinlich ist es besser, dass
diese Geheimtipps auch weiterhin Geheimtipps bleiben werden.
![]() |
Beweisfoto |
![]() |
Ein schönes kühles Fußbad am Hot Water Beach |
![]() |
Kampfbuddeln |
![]() |
Südseestrand am Cathedral Cove mit Paula |
![]() |
Cathedral Cove |
![]() |
Paula zeichnet unsere Route auf der Landkarte nach |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen